Katalonien in Spanien
Die Geschichte Kataloniens
Die heutige autonome Gemeinschaft Katalonien liegt im Nordosten der iberischen Halbinsel. Die historische Region umfasst 31962 qkm. Im Norden grenzt sie an Frankreich und Andorra, im Osten ans Mittelmeer, im Süden an Valencia und im Westen an Aragon.
Doch bevor dies so kam, ist vieles Geschehen! Verschiedene Zeitepochen und Kulturen haben die Region geprägt und ihre Spuren hinterlassen. Burgen und Dörfer entstanden, der Wein und die Oliven erreichten Katalonien und verschiedene Völker, Regierungen und Kriege änderten die Gesetze und Gewohnheiten.
Es lohnt sich etwas mehr zu erfahren!
Alles kam so…
Die ersten Schriftlichen Zeugnisse über das Gebiet des heutigen Kataloniens stammen aus der Zeit vor etwa 1000 v. Chr. von den Phöniziern und Griechen. Die Phönizier besiedelten damals den östlichen Mittelmeerraum und versuchten die Ausbreitung der Griechen zu verhindern, denn diese erreichten die Iberische Halbinsel kurze Zeit nach ihnen.
Zwischen 750 v. Chr. Und 550 v. Chr. Gründeten die Griechen Emporion (Empúries) als wichtiger Handelsposten. Und siedelten auf einer Kleiner Insel in der Bucht von Roses an. Später gründeten sie Rhode (Roses)- sie Prägten Silbermünzen und stellten Keramik her und der Seehandel florierte. ( Es wird geschätzt, dass alleine im 5. Jahrhundert vor Christus etwa 300 Schiffe vor dem Cap de Creus Sanken!)
Im 5. und 4. Jahrhundert v. Chr. Verschmolzen nach vielen Kämpfen die aus Gallien eingewanderten Kelten mit den Iberern zu den Keltiberern. Eine der wichtigsten Städte von ihnen war Barcino (Barcelona)
201 v. Chr. Eroberten die Römer das Land. An der Katalanischen Küste wurde vor allem Wein angebaut und vertrieben.
19 n. Chr. Wurde die Gegend zur Römischen Provinz „Hispana Tarraconensis“
Im Jahre 476 n. Chr. lösten sich die gesellschaftlichen Strukturen allmählich mit dem Untergang des Weströmischen reiches auf. Das Westgotenreich welches bereits das heutige Katalonien einschließt, wurde faktisch eigenständig. Sie erklärten Barcelona zur Hauptstadt und integrierten Katalonien in das Königreich Toledo.
711 n. Chr. Begann die Invasion der Muslimischen Mauren (Araber und Berber ) aus dem heutigen Marokko) und versuchten Katalonien zu erobern. Die ersten Muslimischen Siedler waren Nomaden weshalb es ihnen erst im 9. Jahrhundert gelang, als sie sich niederließen, die meisten Orte zu unterwerfen.
801 gründete Karl der Grosse die spanische Mark, eine politisch – militärische Grenzregion des Frankenreiches auf der Iberischen Halbinsel zur Verteidigung der Grenzen gegen die Mauren.
Ab dem Beginn des 11. Jh. führten interne Machtkämpfe zum Niedergang des Kalifats von Córdoba. Nach dem Tod des letzten Kalifen Hischam III begann 1013 die Zeit der Taifa Königreiche. An die Katalanischen Grafschaften grenzten die Taifas von Saragossa, Leida und Tortosa. In diesen herrschte der örtliche Adel und die Katalanische Grafschaft erkaufte sich ein friedliches nebeneinander sein durch abgaben.
Nach und nach wurde Katalonien zurückerobert und die eroberten Gebiete wurden unter dem Adel und der Kirche verteilt und die maurische Bevölkerung vertrieben.
987 entstand Offiziell die Grafschaft Kataloniens und blieb bis 1162 als Staat unabhängig, als sie sich mit der Krone Aragons verband. Da Aragon keinen Erbfolge hatte vereinten sich dies mit Kastillien im Jahre 1516.
1492 begann Kataloniens wirtschaftlicher Niedergang, damals entdeckte Columbus Amerika und der Seehandel verlagerte sich an die Atlantikküste.
In den folgenden Jahrhunderten verschlechterte sich die wirtschaftliche Lage Kataloniens immer mehr.
1701- 1714 stellten sich die Katalanen im „Spanischen Erbfolgekrieg“ auf die Seite der Österreicher. Diese wurden jedoch von den verbündeten Staaten Kastilien und Frankreich vernichtend geschlagen. Als Strafe wurde dem Land große Teile der Unabhängigkeit genommen. Die katalanischen Rechte wurden aufgehoben und die katalanische Sprache verboten.
1778 entspannte sich die wirtschaftliche Lage, da Katalonien mit Amerika nun uneingeschränkt Handel treiben konnten. Innerhalb eines Jahrhunderts gewann Katalonien seine Wirtschaftliche Bedeutung zurück und das Gebiet wurde zum Wohlhabendsten Gebiet der Iberischen Halbinsel.
Somit wurde der Katalanische Nationalstolz und eine Reihe der Rückbesinnung wieder Geweckt.
Katalonien erlebte eine neue Blütezeit. Die Kunstrichtung des „Modernisme“ entstand mit seinem Kulturellen Zentrum in Barcelona (z.Bsp. Antoni Gaudí i Cornet/La Sagrada Familia)
1906 fand in Barcelona der erste Kongress der Katalanischen Sprache statt.
1932 nach dem Sturz der Monarchie gewann Katalonien für kurze Zeit die Autonomie zurück, bis am 18. Juli 1936 der Spanische Bürgerkrieg durch die rechte Militärs ausgelöst wurde. Katalonien kämpfte an der Republikanischen Seite bis 1939 als der Krieg entschieden war und General Franco an die Macht kam. Katalonien verlor wieder seine Autonomie, die Katalanische Sprache wurde erneut Verboten und die Kultur unterdrückt.
1975 nach Francos Tod entschärfte sich die Situation und die Spanische Regierung gewährte der Region 1977 beschränkte Autonomierechte mit einer provisorischen Regierung („Generalitat“). Die Verwaltung wurde nach und nach den vier Provinzen Barcelona, Tarragona, Lleida und Girona übertragen.
1980 fanden die ersten Wahlen zum Katalanischen Parlament statt.
Seitdem fordern viele Katalanen immer mehr Unabhängigkeit vom Spanischen Staat.
….Und dabei wurde der Katalanische Esel zu einem Symbol der Unabhängigkeit Kataloniens.